Fibronektin und kryptische FN-Proteinasen
Fibronektin
ist ein multifunktionelles
Glykoprotein, welches sowohl im Blutplasma als auch auf Zelloberflächen
vorkommt. Es besteht aus zwei nahezu identischen Untereinheiten, die je
nach ihren Bindungseigenschaften in verschiedene Domänen unterteilt
werden. Die große Anzahl von Bindungsaffinitäten zu extrazellulären
Makromolekülen, Zellen, DNA oder Bakterien ist wichtig für die
Beteiligung des Fibronektins an einer Vielzahl biologischer Prozesse
wie Zelladhäsion, Migration, Wundheilung, Metastasierung, embryonaler
Entwicklung, Thrombose und bakterieller Infektion. Im Gegensatz zu
diesen Eigenschaften haben diverse Studien gezeigt, daß Fragmente des
Fibronektins völlig andere Funktionen als das intakte Protein haben
können. So konnten einige Fragmente für die Förderung des Gewebeumbaus
und die Hemmung des Endothelzellenwachstums verantwortlich gemacht
werden. Andere stimulieren die Expression von MMPs, TNF-α, TIMP-1 und
uPA.
Nachdem 1986 erstmals proteolytisch aktive Fibronektin-Fragmente
beschrieben wurden, gelang es bis heute fünf dieser Fragmente zu
isolieren. Nach ihrer Substratspezifität werden sie als Fibronektinase,
Fn-Typ
IV-Kollagenase, Fn-Gelatinase, Fn-Lamininase und
Fn-Kollagenase bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Serin-, zwei
Metallo- und zwei Aspartatproteinasen.