Schnepel
Schnepel oder Nordseeschnäpel : latein: Coregonus oxyrinchus
englisch: Houting, Pollan, Pullan
französisch : Bondelle
Große Maräne oder Ostseeschnäpel : latein: Coregonus lavaretus
englisch: European Whitefish
Auszüge aus dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm
SCHNEPEL, m. fischname, oft auch schnäpel geschrieben; aus dem nd. übernommen, vgl. mnd. snepel, sneppel SCHILLER-LÜBBEN 4, 273 (die gleichsetzung mit snoppel, polipus weist KRAUSE zurück, ebenda 6, 256a); der name hängt vielleicht mit schneppe, schnebbe, schnabel (s. das.) zusammen und würde dann auf das spitz zulaufende, schnabelartig verlängerte maul dieser fischarten gehen KRAUSE a. a. o. WEIGAND 2, 618, daher nl. auch neusvisch. im heutigen nd. snepel brem. wb. 4, 888. SCHÜTZE 4, 140. RICHEY 273; snepel, snäpel DÄHNERT 438a. TEN DOORNKAAT KOOLMAN 3, 243a; snepel, in hd. form schnäpel, schnepel, schneppel FRISCHBIER 2, 301b, als schneppel auch bei HÖFER 3, 107 (für Hamburg und Altmark) aufgeführt. in der schriftsprache seit dem 16. jahrh. als schnepel (z. b. ALBERUS. COLER. DÖBEL. öcon. lex. KRÜNITZ) oder schnäpel (z. b. SCHULZE. SIEBOLD. FRISCH. ADELUNG. CAMPE). die lateinische bezeichnung schwankt, doch ist wol überall derselbe fisch gemeint: salmo lavaretus der schnäpel, schnepel
Bd. 15, Sp. 1312
snepel, weiszfisch NEMNICH (ebenso ADELUNG. CAMPE). HÖFER 3, 107.
KRÜNITZ 147, 443 (schnepel und schnäpel). BLOCH öcon. naturgesch. d.
fische Deutschlands (1782) 1, 163; coregonus lavaretus, gewöhnlich siek
SALLMANN 27a. FRISCHBIER 2, 301b; coregonus oxyrhynchos SCHULZ fauna
Marchica 522. V. SIEBOLD s. 259 f. (als namensformen und synonyma:
schnäpel, schnepel, snepel, elbel, breite äsche, rhemank).
SCHILLER-LÜBBEN 6, 265a; oxyrhynchi OKEN 6, 360 (darunter als besondere
art salmo-oxyrhynchus schnabel-äsche); schnäpel, ein fisch in der Elbe,
von einem kurzen näszgen das an der ober - lippe ist. FRISCH 2, 210c;
schnepeln sind fast fische wie ein zerthen, werden aber nicht so grosz
... werden zu latein phexini genant. COLER hausb. (1680) 666a; von dem
schnepel, oder schnabel genannt. DÖBEL 4, 78; der coregonus
oxyrhynchus, welcher in Norddeutschland unter dem namen 'schnäpel'
allgemein gekannt ist, gehört zu jenen wandernden fischen der Ost- und
Nordsee, welche, um zu laichen, das meer verlassen, und die flüsse
hinaufsteigen. V. SIEBOLD s. 259; vergl. auch öcon. lex.2 2628: et syn
gude bückyng edder dröge sneppel, noch vele beter smecket eyn groen
heket. quelle bei SCHILLER-LÜBBEN a. a. o.; der magister sieht in
seinem grünen flause blos wie der grüne schnäpel (weiszfisch) oder die
kaulquappe aus. J. PAUL Titan 1, 105;
nach ADELUNG heiszt auch der hornfisch, horn- oder nadelhecht, esox bellone, in einigen gegenden schnäpel (in Danzig schneffel NEMNICH). -- von snepel ist abgeleitet snepelig, witt-snepelig, snepelhaftig, von blasser gesichtsfarbe, snepelhaftig utseen, auch he sütt ut as en snepel de verscheeden will, da die nase des schnepels bleich wird, wenn er sterben will. brem. wb. 4, 888. SCHÜTZE 4, 140.
Nachrichten
PNN online (Potsdamer Neueste
Nachrichten)
02.01.2006
Laichen in der „Kinderstube“
Institut für Binnenfischerei Sacrow: Ausgesetzte Lachse zurück in der Stepenitz (9.1.03)
Von Guido Berg
Das federführend vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow
betriebene Programm „Lachse in Brandenburg“ kann in diesem Winter auf
einen sensationellen Erfolg verweisen: Die ersten 1999 ausgesetzten
Jungtiere sind geschlechtsreif zum Laichen in die Stepenitz (Prignitz)
zurückgekehrt.
Was Institutsmitarbeiter Steffen Zahn gestern auf dem alten Jägerhof in Potsdam-Sacrow vortrug, ließ die Anwesenden – darunter Brandenburgs Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD) und SPD-Fraktionschef Gunter Fritsch – aufmerken: Eine von Zahn im Potsdamer Landesarchiv entdeckte preußische Amtsakte von 1781 – Goethe war da gerade mal 32 Jahre alt – listete die zu jener Zeit vorkommenden Fischarten der Prignitz auf – und auf Rang eins stand: „Lachse“! Noch vor Barsch und Plötze. Mehr noch, Rang vier belegten „Stöhre“. Auf Platz fünf vermerkte der preußische Regierungsbeamte immerhin noch den „Schnepel“.